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Golf von Panama: Folgen für das Ökosystem sind bisher nicht absehbar
Foto: Hady Khandani / JOKER / IMAGO
Erstmals seit Beginn der Messungen ist im Frühjahr 2025 eine saisonale Auftriebsströmung im Golf von Panama nahezu vollständig ausgeblieben. Das berichten Forschende des Smithsonian Tropical Research Institute in Panama und des Max-Planck-Instituts für Chemie in einer Studie,die am Montag in »Proceedings of the National Academy of Sciences« veröffentlicht wurde.
Normalerweise sorgt zu Jahresbeginn eine saisonale Windkonstellation im Golf von Panama dafür,dass kaltes,nährstoffreiches Wasser an die Oberfläche gelangt. Dieser Vorgang treibt das Wachstum von Phytoplankton an,der Grundlage der Nahrungsketten im Meer,fördert dadurch wiederum die Fischerei und stabilisiert Ökosysteme wie Korallenriffe. In diesem Jahr blieb der Effekt aber fast völlig aus.
Als mögliche Ursache identifizierte das Team um den Wissenschaftler Aaron O’Dea eine Veränderung der Windmuster. Die Passatwinde traten deutlich seltener und kürzer auf als in früheren Jahren. Dadurch fehlte der Impuls,der warmes Oberflächenwasser von der Küste abtransportiert und kaltes Tiefenwasser nachströmen lässt. Ohne diesen Austausch blieb der küstennahe Ozean geschichtet – der Auftrieb kam zum Erliegen.
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Weshalb es wiederum zu dieser Veränderung der Windmuster kam,sei nicht klar. Die Forschenden können auch nicht absehen,ob es sich um ein einmaliges Ereignis handelt – ob es also eine Art Vorbote für das mögliche Schicksal anderer Meeresströmungen ist.
Dennoch warnt das Team: »Dieses Ereignis unterstreicht,wie Klimaveränderungen windgetriebene tropische Auftriebssysteme gefährden können,die trotz ihrer Bedeutung für Ökologie und Küstenwirtschaft bislang nur unzureichend überwacht und erforscht sind.«
luc