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Leeres Straßencafé in Stuttgart
Foto: Arnulf Hettrich / IMAGO
Das deutsche Gastgewerbe hat im ersten Halbjahr weniger eingenommen. Restaurants,Kneipen,Hotels und Pensionen verbuchten laut Statistischem Bundesamt ein Umsatzminus von 0,1 Prozent. Inflationsbereinigt fiel der Rückgang mit 3,7 Prozent noch deutlicher aus. Besonders schwach lief der Juni: Im Vergleich zum Vorjahresmonat schrumpfte der reale Umsatz um 5,9 Prozent.
Hotels und andere Beherbergungsbetriebe setzten im ersten Halbjahr 2,6 Prozent weniger um. Die Gastronomie verlor sogar 4,1 Prozent.
Dehoga-Präsident Guido Zöllick sieht die Gäste zunehmend sparen. »Preissensibilität und Konsumzurückhaltung nehmen spürbar zu«,sagte er. Viele Menschen gingen seltener essen,bestellten günstigere Gerichte und verzichteten auf Extras wie Vorspeisen oder ein zweites Getränk. Zöllick betonte,steigende Kosten belasteten nicht nur die Betriebe,sondern auch die Gäste. Besonders kleine und mittlere Familienbetriebe spürten den Druck. »Die Lage der Branche ist angespannt,die Aussichten für das zweite Halbjahr sind gedämpft.«
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Auch das Konsumklima verschlechterte sich. Das Nürnberger Institut für Marktentscheidungen und die GfK meldeten für August einen Rückgang um 1,2 Punkte auf minus 21,5 Zähler.Die Verbraucherstimmung sank damit bereits den zweiten Monat in Folge.
Die Branche setzt nun auf die Politik. Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sieht vor,die Mehrwertsteuer für Speisen in der Gastronomie ab Januar 2026 dauerhaft von 19 auf sieben Prozent zu senken.
lkö/Reuters