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Ukrainischer Geflüchteter bei Arbeit an Sortieranlage in einem Logistikzentrum

Foto: Michael Bahlo / picture alliance / dpa

Rund die Hälfte der schon kurz nach Russlands Überfall auf die Ukraine nach Deutschland geflohenen Kriegsflüchtlinge im erwerbsfähigen Alter hat hier inzwischen einen Job. »Bei den zwischen Februar und Mai 2022 angekommenen Ukrainerinnen und Ukrainern im Alter zwischen 20 und 64 Jahren lag die Erwerbstätigenquote im Frühsommer 2025 bei 51 Prozent – von 50 Prozent bei Frauen bis 57 Prozent bei Männern«,teilte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) mit.

Dabei bezog es sich auf eine Studie zur Lebenssituation von Ukrainern in Deutschland. Seit Sommer 2022 wurden bundesweit immer wieder dieselben Ukrainerinnen und Ukrainer in halbjährlichen Abständen befragt,insgesamt sechsmal. Beim vorerst letzten Mal beteiligten sich von Mai bis August 2025 mehr als 6000 Schutzsuchende. Damit liegen dem BiB insgesamt gut 40.000 Interviews vor. Es sprach von einer »einzigartigen Datenlage«.

Sprache und soziale Kontakte sind entscheidend

Studienleiter Andreas Ette sagte: »Die Erwerbstätigenquote der Schutzsuchenden aus der Ukraine hat sich von 16 Prozent im Spätsommer 2022 bis zum Frühsommer 2025 mehr als verdreifacht.« Vielen sei »der Übergang in eine Beschäftigung nach ihrem Abschluss von Integrations- und Sprachkursen gelungen«. Gute Deutschkenntnisse und soziale Kontakte sind dem BiB zufolge »der Schlüssel zur Integration«.

Eine Rolle könnte zudem die veränderte Strategie der damaligen Ampelregierung seit dem Herbst 2023 gespielt haben. Der sogenannte Jobturbo hatte die Betreuung der Ukrainerinnen und Ukrainer in den Jobcentern intensiviert sowie den Schwerpunkt stärker auf eine schnellere Aufnahme von Arbeit gelegt,dabei aber auch die Qualifikation und den Spracherwerb nicht aus den Augen gelassen. Einer Studie eines internationalen Forschungsteams zufolge sind allein auf diesen Strategiewechsel rund 58.000 zusätzliche Arbeitsaufnahmen zurückzuführen.

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Bei vielen der zunächst allein oder mit ihren Kindern nach Deutschland geflüchteten Ukrainerinnen sind der Studie zufolge inzwischen ihre Partner nachgekommen. Das stabilisiere die Lebenssituation. »Familien zeigen deutlich höhere langfristige Bleibeabsichten,wenn beide Eltern in Deutschland leben«,sagte BiB-Direktorin Katharina Spieß. Zugleich teilte das BiB mit: »Die Belastungen von Krieg,Flucht und Trennung führten bei 29 Prozent der Frauen,die ohne ihre Partner in Deutschland Schutz gesucht haben,mittlerweile zum Ende der Beziehung.«

fdi/dpa

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