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Blutzuckermessung
Illustration: Amr Bo Shanab / Connect Images / Getty Images
Sehr viele Erwachsene mit Diabetes weltweit wissen nicht,dass sie erkrankt sind. Das geht aus einer Studie hervor,die Forschende im Fachjournal »The Lancet Diabetes & Endocrinology«
veröffentlicht haben. Die Unterdiagnose ist demnach besonders bei jungen Erwachsenen ausgeprägt – obwohl diese ein höheres Risiko für langfristige Komplikationen haben.
Für ihre Untersuchung werteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) der University of Washington School of Medicine umfangreiche Daten unter anderem zu Risikofaktoren für Diabetes aus 204 Ländern und Territorien im Zeitraum von 2000 bis 2023 aus. Aktuellere Zahlen liegen nicht vor.
Weltweit wurden rund 90 Prozent der diagnostizierten Personen medikamentös behandelt. Allerdings hatten von den behandelten Patienten nur gut 40 Prozent ihren Blutzuckerspiegel optimal unter Kontrolle. Bei der Diagnose und Behandlung gebe es starke regionale Unterschiede,insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen,heißt es in der Studie.
»Bis 2050 wird erwartet,dass 1,3 Milliarden Menschen mit Diabetes leben werden«,sagte die Studienautorin Lauryn Stafford vom IHME. »Wenn fast die Hälfte nicht weiß,dass sie an einer schweren und potenziell tödlichen Krankheit leidet,könnte dies leicht zu einer stillen Epidemie werden.«
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Ein Typ-2-Diabetes bildet sich meist über mehrere Jahre. Wenn er in seiner Frühform rechtzeitig erkannt wird,könne das Risiko für den Ausbruch der Krankheit mit einer Änderung der Lebensgewohnheiten jedoch um 40 bis 70 Prozent gesenkt werden,schreibt die Deutsche Diabetes Gesellschaft in einer Mitteilung.
msk