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Designierte Thyssenkrupp-Steel-Chefin Jaroni

Foto: Jennifer Chaaer / Thyssenkrupp / dpa

Bei Deutschlands größter Stahlfirma hat erstmals eine Frau das Sagen. Wie Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg mitteilte,ernannte der Aufsichtsrat die bisherige Vertriebs- und Transformationsvorständin Marie Jaroni mit sofortiger Wirkung zur Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens mit rund 27.000 Beschäftigten. Bei der Konzernmutter saß mit Martina Merz von 2019 bis 2023 bereits eine Frau an der Spitze des Vorstands,bei der Stahlsparte kommt es erst jetzt zu dieser Premiere.

Die 40 Jahre alte studierte Werkstofftechnikerin ist seit Oktober 2014 Vorstandsmitglied,nach dem überraschenden Abgang von Dennis Grimm nach nur 14 Monaten wird Jaroni nun befördert. Ihr Vertrag als Vorständin sowie der Vertrag von Finanzvorstand Philipp Conze wurde den Angaben zufolge um fünf Jahre bis 2030 verlängert.

Firma kämpft mit Problemen

Die Stahlfirma ist angesichts der weltweiten Konjunkturschwäche und niedriger Preise unter Druck,Billigimporte aus Asien setzen der Duisburger Traditionsfirma zu. Ihre Produktionskapazitäten übersteigen die Nachfrage deutlich.

Lösungen sind nicht einfach zu finden,weil die gesamte Branche davon betroffen ist. Für den 6. November hat deshalb auch Bundeskanzler Friedrich Merz zu einem »Stahlgipfel« ins Kanzleramt eingeladen. Wie ein Regierungssprecher in Berlin sagte,sollen daran weitere Regierungsmitglieder wie Vizekanzler und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD),Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) sowie Arbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) teilnehmen – daneben Vertreter der Branche sowie Ministerpräsidenten aus Ländern mit Stahlindustrie.

Mit dem Abbau oder der Auslagerung von Tausenden Arbeitsplätzen an andere Firmen möchte das Management von Thyssenkrupp Steel Kosten senken und nachhaltig profitabel wirtschaften. Zuletzt hatte das Unternehmen noch rund 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,2030 sollen es nur noch etwa 16.000 sein. Den dafür notwendigen Sanierungsvertrag hatte Jaroni wesentlich mitverhandelt.

Zustimmung von der Gewerkschaft

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Der nur vierköpfige Vorstand der Stahlfirma hatte erst kürzlich einen Abgang vermeldet. Personalchef Dirk Schulte hatte aus persönlichen Gründen sein Mandat niedergelegt. Zu seinem Nachfolger machte der Aufsichtsrat Wilfried von Rath. Das Vertriebsressort,das im Vorstand bislang Jaroni innehatte,übernimmt übergangsweise Georgios Giovanakis,der bislang eine Stufe unter dem Vorstand ohnehin schon Vertriebschef war.

Bei der Duisburger Stahlfirma könnte es bald zu einem Eigentümerwechsel kommen: Die Konzernmutter Thyssenkrupp ist in Gesprächen mit dem indischen Stahlhersteller Jindal Steel über einen Verkauf ihrer Stahlsparte.

mik/dpa-AFX

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