2025-11-03
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vogelgrippe-experten-sehen-keine-entspannung-bei-gefluegelpest-a-9e539da1-9f2b-4fd6-987e-6deb22c7f3d0
HaiPress
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Umweltarbeiter mit dem Kadaver eines Vogels,der an der Vogelgrippe verendet ist (in Linum,Brandenburg): Höchste Aufmerksamkeit und strikte Einhaltung der Hygienevorschriften
Foto: Ebrahim Noroozi / AP / dpa
Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) rechnet nicht mit einem raschen Abflauen der aktuellen Vogelgrippewelle in Deutschland,hält eine Verlagerung des Infektionsgeschehens Richtung Süden aber für wahrscheinlich. »Wir sehen weiterhin stetig steigende Zahlen,eine Beruhigung der Lage ist nicht in Sicht«,sagte Institutspräsidentin Christa Kühn. »Auf der Europakarte ist anhand der Fälle bei Wildvögeln eindrücklich quasi der Herbstvogelzug Richtung Südwesten abzulesen.«
Die Geflügelpest,auch Vogelgrippe genannt,ist eine bei vielen Vogel- und Geflügelarten häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Um die Einschleppung des unter Wildvögeln grassierenden,hochansteckenden Virus H5N1 in große Geflügelbetriebe möglichst zu verhindern,seien weiterhin höchste Aufmerksamkeit und die strikte Einhaltung der Hygienevorschriften sowie Schutzmaßnahmen erforderlich,mahnte Kühn.
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Der Umweltschutzverband Nabu äußerte erneut Zweifel daran,dass Wildvögel die Ursache für Ausbrüche der hochpathogenen Vogelgrippe H5N1 sind. Dies sei bisher nicht belegt
,hieß es in einer Mitteilung des NABU-Landesverbandes Brandenburg. Vieles deute darauf hin,dass Wildvögel erst dann mit den Viren infiziert seien,wenn diese vorher in der Geflügelwirtschaft zirkulierten. »Die Entlüftungen der Massenhaltungsbetriebe und das Ausbringen von Geflügeldung auf die Maisäcker sind hierbei mögliche Ausbreitungswege des Virus«,hieß es.
Nach Angaben des Loeffler-Instituts liefern die vorliegenden Kenntnisse jedoch keine Hinweise darauf,dass Austräge aus Tierhaltungen einen maßgeblichen Einfluss auf das Gesamtgeschehen im Wildvogelbereich haben. Die bisherigen Vogelgrippe-Ausbrüche beträfen Einzelbetriebe,ohne Hinweise auf Infektionsketten zwischen Geflügelhaltungen.
chs/dpa