Ehemaliges Benko-Projekt in Hamburg Fast 600 Millionen Euro Steuergelder für den Elbtower

2025-10-15    https://www.spiegel.de/wirtschaft/elbtower-hamburg-will-fast-600-millionen-euro-steuergelder-investieren-a-f69ac89a-be77-44be-b650-82c130ae7b7d HaiPress

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Elbtower-Baugerippe in Hamburg

Foto: Andreas Rentz / Getty Images

Die Stadt Hamburg will für 595 Millionen Euro einen erheblichen Teil des Elbtowers kaufen. Damit könnte es eine Lösung für die 100 Meter hohe Bauruine am Ostende der Hamburger HafenCity geben. Die Stadt will dort das geplante Naturkundemuseum unterbringen und dafür fast die Hälfte des Gebäudes zu einem Festpreis übernehmen.

Damit könnte der vom Londoner Stararchitekten David Chipperfield geplante Elbtower weitergebaut werden,wobei er aber nicht mehr 245,sondern nur noch 199 Meter hoch werden soll. Deutschlands dritthöchstes Gebäude wird der Elbtower damit nicht mehr. Am Nutzungskonzept ändere sich jedoch nichts,sagte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). Es bleibe bei dem Hotel,den Büroetagen und der Aussichtsplattform. Das Naturkundemuseum soll etwa 46.000 Quadratmeter in den unteren zwölf Etagen sowie im großen Publikumsbereich nutzen. Das wären etwa 48 Prozent der Gesamtfläche des Elbtowers.

Elbtower war Scholz’ Prestigeprojekt

Ursprünglich war der Elbtower ein Prestigeprojekt des damaligen Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD) sowie des österreichischen Immobilieninvestors René Benko. Weil Benkos kriselnde Signa-Gruppe jedoch Rechnungen nicht gezahlt hatte,wurden die Arbeiten an dem Turm in rund 100 Meter Höhe im Oktober 2023 eingestellt. Benko sitzt seit Januar in Untersuchungshaft und steht derzeit in Österreich vor Gericht

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Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) spricht von einem Global-Pauschal-Festpreis in Höhe von 595 Millionen Euro,der über Darlehen und aus dem Sondervermögen für Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden soll. Ein Neubau eines städtischen Museumsgebäudes in der HafenCity würde demnach 824 Millionen Euro kosten – und wäre damit rund 230 Millionen Euro teurer als die Elbtowervariante. Außerdem käme das Naturkundemuseum im Elbtower rund fünf Jahre früher,wohl Ende 2029,zu seinen neuen Räumen und Ausstellungsflächen.

Wortbruch des Senats?

Bürgermeister Peter Tschentscher hat nach der Signa-Pleite mehrfach ausgeschlossen,dass sich die Stadt finanziell am Elbtower beteiligt. CDU,AfD,Linke und der Bund der Steuerzahler werfen ihm deshalb nun Wortbruch vor – was Tschentscher weit von sich weist. »Man hätte im Grunde auch von Anfang an drauf (auf den Elbtower als Naturkundemuseum) kommen können,aber sind wir eben nicht.« Das sei jetzt im Nachgang geprüft worden. Und die Grundregel der Landeshaushaltsordnung,der sparsame Umgang mit Steuergeld,bedeute,»dass man die wirtschaftlichste Lösung für ein Projekt nicht nur prüft,sondern dann auch nimmt«.

esk/dpa

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