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Blick auf den Eiffelturm in Paris: Die Finanzlage des Landes ist schlecht
Foto: Bertrand Guay / AFP
Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Frankreichs herabgestuft. Die am Freitag aktualisierte Bewertung der Bonität des französischen Staats liegt nun bei A+ mit stabilem Ausblick. Fitch begründete die Herabstufung mit der politischen Instabilität im Land und insbesondere der Schwierigkeit,einen Haushalt aufzustellen – was wiederum den Bemühungen entgegenlaufe,die hohe Staatsverschuldung in den Griff zu bekommen.
Die in den USA ansässige Agentur verwies insbesondere auf den jüngsten Rücktritt von Premierminister François Bayrou nach einer gescheiterten Vertrauensfrage und auf die »wachsende Polarisierung« der französischen Innenpolitik. Angesichts dieser Entwicklungen ist es nach Einschätzung von Fitch unwahrscheinlich,dass das Haushaltsdefizit bis 2029 wie von der Regierung angestrebt unter drei Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung gesenkt wird.
Ein schlechteres Bonitätszeugnis dürfte Frankreichs Lage verschärfen und die Kosten für die Refinanzierung der Staatsschulden erhöhen. Die Renditeaufschläge zehnjähriger französischer Staatsanleihen sind im Vergleich zu ihren deutschen Gegenstücken kräftig gestiegen.
Frankreichs Finanzlage ist seit Langem so schlecht,dass das Land mittlerweile zu den Schlusslichtern Europas zählt. Beim Schuldenstand lag Frankreich im vergangenen Jahr europaweit an dritter Stelle hinter Griechenland und Italien. Knapp 114 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) machten die Schulden 2024 aus. Das Defizit betrug im vergangenen Jahr 5,8 Prozent des BIP.
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Es wird damit gerechnet,dass Lecornu Zugeständnisse an die links-grüne Opposition machen muss,um seinen Haushalt durch das Parlament zu bekommen. Dafür ist er auf die Stimmen der Sozialisten angewiesen,die einen Gegenentwurf vorgelegt hatten. Sie drängen insbesondere darauf,große Unternehmen und Superreiche stärker zur Kasse zu bitten. Dies steht im Widerspruch zur bisherigen wirtschaftsfreundlichen Politik von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.
hen/Reuters/AFP