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Koala mit Peilsender: In Teilen Australiens als »gefährdet« eingestuft
Foto: Darren England / AAP / dpa
Koalas sollen künftig besser vor einer ihrer größten Bedrohungen geschützt werden: Die australische Behörde für Pestizide und Veterinärmedizin hat erstmals einen Impfstoff gegen Chlamydien bei den Beuteltieren
für den landesweiten Einsatz zugelassen. Entwickelt wurde er von der University of the Sunshine Coast (UniSC) nach mehr als zehn Jahren Forschung
.
Chlamydien sind in erster Linie sexuell übertragbare Bakterien. Eine Infektion verläuft bei Menschen oft ohne Symptome,kann aber unbehandelt zu schweren Folgeschäden wie Unfruchtbarkeit und Entzündungen der Fortpflanzungsorgane führen. Bei Koalas haben die Bakterien meist verheerende Auswirkungen: Die betroffenen Tiere leiden unter schmerzhaften Harnwegsinfekten,Blindheit,Unfruchtbarkeit,viele sterben. Auch die Übertragung von Mutter zu Jungtier ist möglich.
Die Vakzine könne einen entscheidenden Unterschied machen,zitierte der australische Sender ABC den Mikrobiologie-Professor Peter Timms von der University of the Sunshine Coast in Queensland. »Heute gibt es bereits weniger Koalas als gestern.« Besonders praktisch: Der Impfstoff soll mit nur einer Dosis funktionieren. »Denn bei einem Koala hat man keine zweite Chance,ihn einzufangen«,sagte der Experte.
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Koalas sind in Down Under endemisch. Sie verschlafen den Großteil des Tages in Bäumen sitzend und ernähren sich fast ausschließlich von Eukalyptusblättern. Der Australian Koala Foundation zufolge gibt es wahrscheinlich noch höchstens 60.000 Koalas in freier Wildbahn – ein dramatischer Rückgang im Vergleich zu den Millionen Exemplaren,die Anfang des vergangenen Jahrhunderts noch Australien bevölkerten.
mha/dpa