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»Berliner Zeitung«-Chefredakteur Tomasz Kurianowicz,Nachfolger Philippe Debionne
Foto: Berliner Verlag / dpa
Der »Berliner Zeitung« stehen erneut Veränderungen ins Haus. Nach mehreren Abgängen wichtiger Redakteure geht nun auch Tomasz Kurianowicz,bislang Chefredakteur. Kurianowicz nehme sich eine »berufliche Auszeit«,um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen,bestätigte der Berliner Verlag der Deutschen Presse-Agentur.
Der 1983 geborene Journalist hatte die Redaktion seit Juli 2022 geführt,zuvor leitete er die Wochenendausgabe und war im Feuilleton tätig. Mit seinem Abgang nach etwas mehr als drei Jahren an der Spitze hielt er sich länger als manch andere Führungskräfte der Zeitung.
Seit der Übernahme durch den IT-Unternehmer Holger Friedrich und seiner Frau Silke im Herbst 2019 macht die »Berliner Zeitung« regelmäßig Schlagzeilen mit internen Streitereien,immer wieder mischte sich das Eigentümerpaar auch direkt in die Redaktionsarbeit ein,etwa um sich ausführlich zum Ende der DDR oder über Wladimir Putin zu äußern.
Zuletzt reaktivierte Herausgeber Friedrich die »Weltbühne«,um unter der bekannten Marke erneut eine Zeitschrift herauszugeben. Auch hier sorgte gleich die erste Ausgabe für Kontroversen.
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Debionnes Arbeit beschäftigte in den vergangenen Jahren nicht nur die Branchendienste,sondern auch den Deutschen Presserat. Für Spekulationen über den Tod einer 16-jährigen Turnerin verhängte das Gremium eine Rüge.
Kritik an seiner Arbeit scheint ihn indes nicht allzu sehr zu stören. Auf seinem bisherigen Autorenprofil schreibt er: »Die persönliche Beliebtheitsskala darf für einen Journalisten keine Rolle spielen.«
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes stand,dass Philippe Debionne bereits zuvor für die »Berliner Zeitung« gearbeitet habe. Tatsächlich war er für den »Berliner Kurier« tätig,der im selben Verlag erscheint. Wir haben die Passage korrigiert.
jpe/dpa