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Kodak-»Gold«-Film: Opfer des eigenen Erfolgs
Foto: Nikos Pekiaridis / NurPhoto / IMAGO
Kodak,Agfa oder Fuji: Für Fotofans war das jahrzehntelang eine Glaubensfrage. Während Agfa und Fuji mit dem Siegeszug der Digitalkameras ihre Geschäftsmodelle umbauten und sich in anderen Bereichen erfolgreich weiterentwickelten,könnte Kodak nun bald endgültig Opfer des vielerorts längst als Kodak-Effekts bekannten Umbruchs werden.
Der einst traditionsreiche Hersteller von Filmen für Analogfotografie denkt nach 133 Jahren nun über das Ende der eigenen Geschäftsaktivitäten nach. »Kodak hat Schulden,die innerhalb von zwölf Monaten fällig werden – und verfügt weder über zugesagte Finanzmittel noch über verfügbare Liquidität,um diese Schulden gemäß den aktuellen Bedingungen zu begleichen,sollten sie fällig werden«,heißt es in einem Bericht
des Unternehmens.
»Diese Umstände lassen erhebliche Zweifel an der Fähigkeit von Kodak aufkommen,seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen«,teilte Kodak mit. Die Unternehmensaktien fielen daraufhin zwischenzeitlich um mehr als 25 Prozent.
Das Unternehmen äußert sich trotzdem optimistisch. »Kodak ist zuversichtlich,dass es einen erheblichen Teil seines befristeten Darlehens weit vor Fälligkeit zurückzahlen und unsere verbleibenden Schulden und/oder Vorzugsaktienverpflichtungen ändern,verlängern oder refinanzieren kann«,teilte Kodak mit. Bei dem Bericht handle es sich im Wesentlichen um eine vorgeschriebene Offenlegung.
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Vor rund zehn Jahren wurde die gerichtliche Aufsicht über Kodak schließlich beendet. Damals wollte sich Kodak als neues,viel kleineres Unternehmen neu aufstellen – und sich auf den kommerziellen Druck und den Druck von Verpackungen konzentrieren. Kodak steht zudem kurz vor der Fertigstellung einer Produktionsanlage zur Herstellung regulierter pharmazeutischer Produkte. Das Unternehmen stellt bereits unregulierte wichtige Ausgangsstoffe für Arzneimittel her.
apr/AP