NABU: Kommunen spielen zentrale Rolle für vitale Flüsse und Insektenschutz

2025-06-19    IDOPRESS

Naturschutzspaziergang in Wendlingen mit Grünen-Fraktionschef Schwarz und Gemeindetagspräsident Jäger

Lebensräume schaffen und vernetzen,Städte klimaresilient machen und Insekten schützen: Wie das vor Ort gelingen kann,stand heute (17.6.) im Mittelpunkt eines Naturschutzspaziergangs des NABU in Wendlingen am Neckar zusammen mit dem Grünen-Fraktionsvorsitzenden Andreas Schwarz,Gemeindetagspräsident Steffen Jäger und dem NABU-Landesvorsitzenden Johannes Enssle. Stationen des Rundgangs waren die renaturierte „Raue Rampe“ an der Lauter sowie eine insektenreiche Wildblumenwiese aus dem NABU-Projekt „Natur nah dran“. Beide Projekte verdeutlichen,wie Flüsse und Grünflächen durch Kommunen naturnah gestaltet und ökologisch aufgewertet werden können – zum Nutzen von Artenvielfalt,Klimaschutz und Lebensqualität.

Für lebendige Flüsse im ganzen Land

Viele Gewässer sind im Klimawandel zunehmend überhitzt und sauerstoffarm. Nur sechs Prozent der Gewässer von Baden-Württemberg sind in einem guten ökologischen Zustand,wie Umweltdaten der LUBW zeigen. Die europäische Wasserrahmenrichtlinie der EU verpflichtet Land,Bund und die 1.101 Kommunen im Südwesten,bis spätestens 2027 Flüsse,Seen,Bäche sowie das Grundwasser in einen guten Zustand zu bringen. Ein Mammutprojekt,das Schritt für Schritt auch mit lokalen Maßnahmen,wie in Wendlingen,voranschreitet: Dort wurde 2024 das Lauterwehr durch eine für Fische durchwanderbare „Raue Rampe“ ersetzt. Anders als bei einem meterhohen Wehr,das für Fische und viele andere Wasserlebewesen eine unüberwindbare Barriere darstellt,fließt hier das Wasser über eine längere mit groben Steinen befestigte Strecke,eine „Raue Rampe“,hinab. Fische und andere Wasserlebewesen können diese leichter passieren,durch die Strömungsvielfalt entstehen Kleinstlebensräume und die Verwirbelungen sorgen dafür,dass das Wasser mit Sauerstoff angereichert wird. „Das gesetzliche Ziel ist das eine,die Umsetzung in der Realität oftmals das andere. Das Beispiel Wendlingen macht deutlich: es sind auch hier die Städte und Gemeinden,die konkret Lösungen gestalten. Dafür brauchen sie aber die passenden Rahmenbedingungen. Das bloße Formulieren von rechtlichen Pflichten ist kein erfolgversprechendes Politikmodell – in Zeiten knapper öffentlicher Kassen gilt das umso mehr. Gesetze müssen daher noch viel stärker den Umsetzungshorizont mitbedenken. Da kommt es nicht so sehr auf Jahreszahlen an,sondern es muss um das gelingende Umsetzen gehen. Maßnahmen wie die ‚Raue Rampe‘ sind wichtig und helfen,das Miteinander von Mensch und Natur Schritt für Schritt zu verbessern. Das ist unsere Verantwortung – für uns als Kommunen,aber auch für die Gesellschaft insgesamt“,betont Steffen Jäger.

Insekten-Biotope schaffen

Wie sich attraktive und insektenreiche Blühflächen gestalten lassen,zeigen Kommunen im Rahmen des NABU-Projekts „Natur nah dran“. Wendlingen hatte sich bereits 2016 erfolgreich beworben und sechs städtische Flächen in blühende Biotope für Wildbienen und andere Insekten verwandelt. „Mit ihrer Teilnahme am Projekt ‚Natur nah dran‘ tragen Kommunen wie die Stadt Wendlingen dazu bei,ihre Verpflichtung aus dem Biodiversitätsstärkungsgesetz umzusetzen,mindestens ein Fünftel ihrer Grünflächen insektenfreundlich zu gestalten. Artenreiche Wiesen mit heimischen Wildpflanzen,wie die in Wendlingen,bieten Insekten Blüten und Brutplätze,und damit auch Vögeln Nahrung. Gut gemacht,können die Flächen auch zu attraktiven Erlebnisräumen für Jung und Alt werden“,sagt Johannes Enssle.

Engagement lohnt sich

Andreas Schwarz lobt das Engagement: „Ich freue mich,dass seit 2016 bereits 121 Kommunen an dem Programm von Umweltministerium und NABU teilgenommen haben. Solche Projekte zeigen,dass es sich lohnt,wenn alle Akteure für den Erhalt der Artenvielfalt zusammenarbeiten. Die Umsetzung unseres Biodiversitätsstärkungsgesetzes zeigt bereits Wirkung: Kommunen wie Wendlingen gehen mit gutem Beispiel voran und gestalten ihre Grünflächen konsequent insektenfreundlich um – ein wichtiger Schritt für den Insekten- und Vogelschutz. Gerade unsere Kommunen sind hier unverzichtbare Partner,wie Wendlingen zeigt. Sechs städtische Flächen sind bereits blühende Biotope: Das ist praktizierter Artenschutz vor Ort. Und vorbildliche Projekte wie die ‚Raue Rampe‘ in Wendlingen verdeutlichen,wie Flüsse wieder lebendig werden können. Wir als Land unterstützen unsere Kommunen ganz konkret bei der Umsetzung solcher Projekte – fachlich wie finanziell. Kommunale Vorhaben zur Gewässerrevitalisierung unterstützt Baden-Württemberg im Rahmen der Wasserrahmenrichtlinie mit bis zu 85 Prozent der förderfähigen Kosten.“

Hintergrund:

Der NABU unterstützt als Teil des „Gewässerbündnis BW“ Revitalisierungsprojekte an Fließgewässern im Südwesten. Das Projektbüro bietet Beratung für Kommunen,Umweltgruppen und andere Gewässer-Aktive in ganz Baden-Württemberg. www.gewaesserbuendnis-bw.de

Mit „Natur nah dran” unterstützen der NABU und das Umweltministerium in Baden-Württemberg Städte und Gemeinden dabei,die Artenvielfalt im Siedlungsbereich zu stärken. Die nächste Bewerbungsphase für Kommunen startet im Herbst.

www.NaturNahDran.de

 

PM NABU (Naturschutzbund Deutschland),Landesverband Baden-Württemberg e. V.

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