Saisonale Wärmespeicherung als Chance für Deutschland

2025-06-12    IDOPRESS

Überschüssige Wärme im Sommer speichern und im Winter nutzbar machen – und dabei im Sommer Gebäude bei höchster Effizienz kühlen. Das ermöglichen geothermische Speicher. Der Bundesverband Geothermie e.V. hat nun ein Hintergrundpapier veröffentlicht,das den aktuellen Stand der Forschung zusammenfasst.

Mit Blick auf die Dekarbonisierung der Wärmenetze ist auch die saisonale Speicherung von Wärme ein entscheidender Hebel. In Deutschland könnten geothermische Speicher vielerorts eingesetzt werden – und das überaus effizient.

„Das Erdreich schickt nicht nur keine Rechnung,sondern hilft sogar beim Sparen: In vielen Fällen kann die kombinierte Nutzung des Erdreichs zur Beheizung und Kühlung von Gebäuden die Investitionskosten drastisch senken. Bei Erdwärmesondenanlagen sind bis zu zwei Drittel der Kosten beim reinen Heizbetrieb möglich.“,sagt Gregor Dilger,Geschäftsführer des Bundesverbandes Geothermie e.V.

Erdwärmesondenspeicher lassen sich beispielsweise nahezu überall realisieren: Diese Speicher,im Englischen Borehole Thermal Energy Storage (BTES) genannt,werden in geschlossenen,vertikalen Rohrsysteme betrieben – ähnlich wie das Prinzip einer Heizdecke. Einen solchen innovativen Erdwärmesondenspeicher gibt es bereits an einigen Orten in Deutschland,u.a. in Crailsheim (Baden-Württemberg). Über Solarthermie mit saisonaler Zwischenspeicherung werden dort 260 Wohneinheiten,eine Schule und eine Sporthalle versorgt.

Überaus effizient sind auch Aquiferwärmespeicher,die überschüssige Wärme in Thermalwasserschichten speichern. Aquiferwärmespeicher können bis zu 80 Prozent der zuvor eingespeicherten Wärme- oder Kühlenergie nach Monaten aus dem Speicher nutzen. Die Effizienz steigt bei zunehmender Betriebsdauer sogar – da sich die eingelagerte Wärme bzw. Kälte auch auf das umgebende Gestein übertragen. In Deutschland gibt es gegenwärtig an drei Standorten solche Speicher. Der wohl prominenteste davon ist das Reichtagsgebäude in Berlin,das über zwei Aquiferspeicher,einen Kälte- und einen Wärmespeicher,verfügt.

Grubenwärmespeicher (Mine Thermal Energy Storage) könnten eine interessante Nachnutzung von Bergbauinfrastruktur ermöglichen. Geforscht wird hierzulande dazu in Bochum (NRW) und in Freiberg (Sachsen). Auch auf diese Form der Speicher geht das Hintergrundpapier detailliert ein. Informationen zu Speichern zur Stromrückgewinnung,Speichern mit CO2 als Arbeitsmittel sowie zu rechtlichen Grundlagen,sozialen und Umweltaspekten runden das Papier ab und machen es zu einer soliden Entscheidungsgrundlage,die die Errichtung dieser Speicher vorantreiben soll.

„Die Wärmenetze zu dekarbonisieren ist eine große Aufgabe – umso wichtiger,dass wir einen so wirksamen Hebel wie die saisonale Speicherung von Wärme und Kälte in Deutschland nicht ungenutzt lassen“,so Dilger.

Das Hintergrundpapier in voller Länge finden Sie hier.

Der 1991 gegründete Bundesverband Geothermie e.V. (BVG) ist ein Zusammenschluss von Unternehmen und Einzelpersonen,die auf dem Gebiet der Erdwärmenutzung in allen Bereichen der Forschung und Anwendung tätig sind. Er vereint Mitglieder aus Industrie,Wissenschaft,Planung und der Energieversorgungsbranche. Hauptaufgaben des Verbandes sind die Information der Öffentlichkeit über die Nutzungsmöglichkeiten geothermischer Energie zur Wärme- und Stromerzeugung sowie der Dialog mit politischen Entscheidungsträgern. Der BVG organisiert den jährlichen Geothermiekongress DGK ebenso wie Workshops zu aktuellen Themen und ist Herausgeber der Fachzeitschrift „Geothermische Energie“ sowie weiterer Informationsmaterialien. Der DGK 2025 findet vom 18. bis 22. November in Frankfurt am Main statt.

PM Bundesverband Geothermie e.V.

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