Getränkedosen nach wie vor umweltschädlich: Deutsche Umwelthilfe warnt vor weiterem Dosenanstieg und fordert politische Mehrwegförderung

2025-04-14    HaiPress

Getränkedosen gehören trotz Verbesserungen beim Recycling nach wie vor zu den umweltschädlichsten Getränkeverpackungen

Umweltproblem Dose: Hoher Energieverbrauch in der Produktion,Neumaterial meist im Ober- und Unterboden der Dose,kleines Füllvolumen und Innenbeschichtung mit Plastik

DUH fordert von der kommenden Bundesregierung eine Einwegabgabe auf Getränkedosen und Einwegplastikflaschen zur Förderung von Mehrweg

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnt vor einem weiteren Anstieg von Getränkedosen. Nach wie vor zählen sie zu den umweltschädlichsten Getränkeverpackungen – trotz Verbesserungen beim Recycling. Anlass der Warnung sind neue Daten des Marktforschungsunternehmens NIQ,wonach das verkaufte Gesamtvolumen alkoholfreier Getränke in Dosen in den vergangenen fünf Jahren um knapp 47 Prozent auf mehr als eine Million Tonnen angestiegen ist. Inzwischen gehen in Deutschland jährlich 5,3 Milliarden Getränkedosen über die Ladentheke. Um diesen umweltschädlichen Irrsinn einzudämmen,fordert die DUH von der neuen Bundesregierung dringend eine Einwegabgabe auf Getränkedosen und Einweg-Plastikflaschen zur Förderung von Mehrweg.


Barbara Metz,Bundesgeschäftsführerin der DUH: „Die Dose ist schlichtweg nicht umweltfreundlich und hat eine der schlechtesten Klimabilanzen unter den Getränkeverpackungen. Der hohe Energieverbrauch – auch beim Recycling – sowie der anteilige Einsatz von Neumaterial,kleine Füllmengen von bis zu 0,15 Liter und Kunststoffbeschichtungen auf der Innenseite machen sie zu einem gravierenden Umweltproblem. Regionale Mehrwegflaschen,die häufig wiederverwendet werden,sind hierbei ökologisch klar im Vorteil. Wer es ernst meint mit Umwelt- und Klimaschutz,muss den Trend zur Dosen-Einwegverpackung stoppen. Deshalb fordern wir von der neuen Bundesregierung eine Einwegabgabe auf Getränkedosen und Einweg-Plastikflaschen von mindestens 20 Cent zuzüglich Pfand – als klares Signal für mehr Mehrweg und Klimaschutz.“

Ein weiteres Problem sieht die DUH in der Recyclingpraxis: Laut einer Studie des Umweltbundesamtes sollen Getränkedosen in Deutschland zu rund 80 Prozent aus Recyclingmaterial bestehen. Das heißt allerdings auch,dass weiterhin etwa 20 Prozent Neumaterial benötigt werden. Jedes weitere Gramm ist besonders umweltschädlich,weil für die Herstellung Bauxit abgebaut werden muss,wobei Naturräume beeinträchtigt,ätzende Chemikalien eingesetzt und giftige Schlämme endgelagert werden.

Beim Recycling von Getränkedosen kommt hinzu,dass der gesammelte Dosenschrott auch in anderen Anwendungsbereichen eingesetzt wird. Wie die Dosenproduzenten selbst angeben,werden aus Dosen etwa Fahrradrahmen oder Aluleitern hergestellt. Das sind langlebige Produkte,die das Material viele Jahre binden und dem Recyclingkreislauf der Dosen entziehen. Um dennoch neue Dosen produzieren zu können,müssen die Hersteller dann ersatzweise auf Neumaterial zurückgreifen oder Dosenschrott aus anderen Ländern importieren. Dieser fehlt dann wiederum Dosenherstellern im Ausland,die auf Neumaterial setzen müssen.

Thomas Fischer,DUH-Leiter der Kreislaufwirtschaft: „Durch Schrottimporte werden Umweltprobleme nicht gelöst,sondern nur verschoben. Auf vielen Dosen ist das Unendlichkeitssymbol gedruckt,was aber so nicht stimmt. Es gibt keinen unendlichen Recyclingkreislauf,auch nicht bei Metallen. Bei jedem Recyclingvorgang von Aluminium gibt es bei Umschmelzvorgängen oder durch Oxidation Materialverluste. Und dieser Verlust muss durch Neumaterial wieder ausgeglichen werden.“

Damit das Aluminium nicht in das Getränk gelangt,werden Getränkedosen auf der Innenseite mit Kunststoffen ausgelegt,sogenannten Epoxidharzen. Lange wurde als Weichmacher für die Dosenkunststoffe die hormonaktive Substanz Bisphenol A (BPA) verwendet. Weil die EU den Einsatz von BPA immer weiter eingeschränkt hat,weichen mittlerweile viele Hersteller auf Ersatzchemikalien aus. In einer Untersuchung des Umweltbundesamtes wurden nahezu alle getesteten Ersatzstoffe für BPA als potenziell hormonell schädlich eingestuft. Das Problem von Chemikalien in Getränkedosen ist also nach wie vor nicht gelöst.

PM Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)

Haftungsausschluss: Dieser Artikel wurde aus anderen Medien reproduziert. Der Zweck des Nachdrucks besteht darin, mehr Informationen zu vermitteln. Dies bedeutet nicht, dass diese Website ihren Ansichten zustimmt und für ihre Authentizität verantwortlich ist und keine rechtliche Verantwortung trägt. Alle Ressourcen auf dieser Website werden im Internet gesammelt. Der Zweck des Teilens dient nur dem Lernen und Nachschlagen aller. Wenn eine Verletzung des Urheberrechts oder des geistigen Eigentums vorliegt, hinterlassen Sie uns bitte eine Nachricht.

Neueste

  • Global Times: A thorough analysis of the legality of US’ tariff abuses, China's countermeasures

    Recently, the US has imposed so-called "reciprocal tariffs," provoking a trade war, seriously undermining the international economic and trade order and bringing significant negative impacts to the global economy.
  • Global Times: Upholding the right path of multilateralism, defending the international trade order

    "Multilateralism is the only choice for addressing global challenges, and economic globalization is an unstoppable trend of history. China upholds true multilateralism, promotes universally beneficial and inclusive economic globalization, actively participates in global economic governance, and is committed to building an open world economy."
  • Feierliche Eröffnung des FiTal-Parks – Fit im Oberen FilsTal – Ein Park, der neue Maßstäbe setzt: Bewegung, Begegnung und Erholung – alles an einem Ort

    Die Gemeinde Bad Ditzenbach lädt gemeinsam mit ihren Projektpartnern, dem Kräuterhaus Sanct Bernhard und dem Verband Region Stuttgart, herzlich zur feierlichen Einweihung des neuen FiTal-Parks ein. Am Freitag, den 9. Mai 2025, um 16.00 Uhr wird der neue Mehrgenerationenpark offiziell eröffnet – ein Ort für Bewegung, Begegnung und Erholung inmitten
  • Problemstoffsammlungen 2025: Am 26. April beginnen die mobilen Sammlungen im Landkreis Göppingen

    Vom 26. April bis 27. Mai führt der Abfallwirtschaftsbetrieb wieder eine kreisweite Sammlung von Problemabfällen aus Haushalten durch. Termine und Standorte werden auf der AWB-Webseite www.awb-gp.de, in der AWB-App, im Abfall ABC und in den Mitteilungsblättern der Gemeinden veröffentlicht. Angenommen werden Auto- und Haushaltsbatterien sowie unbeschadete Lithium-Ionen-Batterien bis 500 Gramm (keine Fahrradakkus), Farb- und Lackreste, ...
  • Land erneuert über Sammelausschreibung 15 Brücken im Regierungsbezirk

    Das Land hat den Ersatz von 31 sanierungsbedürftigen Brücken an Bundesstraßen über eine Sammelausschreibung für die Planungsleistungen 2024 mit einem Auftrag vergeben – 15 davon im Stuttgarter Regierungsbezirk. Die konkreten Planungsarbeiten für die Brückenneubauten laufen. Über eine Sammelausschreibung des Landes für die Planungsleistungen, die 2024 erfolgte, werden in allen vier Regierungsbezirken in Baden-Württemberg insgesamt 31 ...
  • A8 / Sperrung Anschlussstelle Mühlhausen / 25.-28.04.

    Die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest erneuert innerhalb eines Wochenendes den Asphalt der A8-Anschlussstelle Mühlhausen. Dafür muss die Anschlussstelle in beiden Fahrtrichtungen vom 25.04.25, ab 20:00 Uhr, bis 28.04.25, ca. 05:00 Uhr, voll gesperrt werden. Der Verkehr auf der A8 ist nicht betroffen. Umleitung von Mühlhausen auf die A8: In Fahrtrichtung München: Umleitung über die ausgeschilderte ...
  • Eislingen wählt einen Jugendgemeinderat: Kandidatinnen und Kandidaten können sich bewerben

    Die Stadt Eislingen ruft zur Kandidatur für den zukünftigen Jugendgemeinderat auf. Bis zum Donnerstag, 22.05.2025 können sich engagierte junge Menschen zwischen 14 und 21 Jahren mit Hauptwohnsitz in Eislingen um einen der 15 Sitze bewerben. Der Gemeinderat hat Anfang April die Einrichtung eines Jugendgemeinderats beschlossen. Dieser soll die Interessen der Jugendlichen in der Stadt vertreten ...
  • Verkehrsclub Deutschland zu möglichen Einschränkungen im Busverkehr: Neuer Göppinger Landrat auf dem Holzweg

    Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bezieht deutlich Stellung gegen die Pläne des künftigen CDU-Landrats Markus Möller, bevorzugt beim Busverkehr zu sparen. Durch den Taktverkehr und den VVS-Beitritt seien die Fahrgastzahlen merklich gestiegen, die Busse teilweise sogar überfüllt, wie Fahrgäste immer wieder berichten. Christa Mai, Sprecherin der VCD-Kreisgruppe: „Für ein klimafreundliches Angebot benötigen wir den ganzen Tag ...
  • Verena Pausder zu den DMA-Strafzahlungen für Meta und Apple

    Die Europäische Kommission hat gegen die US-Techkonzerne Apple und Meta Strafen verhängt, weil die Firmen nach Ansicht der Behörde europäisches Digitalrecht verletzt haben – ein wegweisender Moment für ein digitales Europa. Verena Pausder, Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, kommentiert die Entscheidung wie folgt: „Die heutige Entscheidung der Europäischen Kommission ist ein wichtiger Schritt für ein digitales Europa ...
  • Weitere Notfallzulassungen gegen die Schilf-Glasflügelzikade – Anwendung nun auch in Kartoffeln möglich, Wurzelgemüse soll folgen

    Um die Schilf-Glasflügelzikade im Kartoffelanbau zu bekämpfen, ermöglicht das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) per Notfallzulassung die Anwendung regulär zugelassener Pflanzenschutzmittel. Zuvor hatte das BVL bereits Notfallzulassungen für die Anwendung in Zuckerrüben erlassen. In einigen Regionen Deutschlands sorgt ein Schadinsekt, die Schilf-Glasflügelzikade, für Krankheiten in Zuckerrüben, Kartoffeln und weiteren Kulturen. Saugt diese Zikade an ...

Link

Back to top
© Urheberrechte 2009-2020 Auto täglich      Kontaktieren Sie Uns   SiteMap