Fachkonferenz ‚Wohnen, Bauen & Landesentwicklung – Quo vadis, Baden-Württemberg?‘: Wirtschaftlicher Wohnbau muss gelingen – Fachkonferenz des BWIHK setzt Impulse

2025-03-15    IDOPRESS

Bezahlbarer Wohnraum ist einer der entscheidenden Standortfaktoren für die deutsche Wirtschaft. Wie Wohnraum effizient geschaffen werden kann und welche Rolle Unternehmen dabei spielen können,war Thema der Fachkonferenz ‚Wohnen,Bauen & Landesentwicklung – Quo vadis,Baden-Württemberg?‘. Veranstalter war der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) im Haus der Wirtschaft in Stuttgart,organisiert von der beim Thema Wohnen und Bauen federführenden IHK Ostwürttemberg. Die hohe Bedeutung des Themas spiegelte sich in der großen Resonanz wider: Mehr als 200 Teilnehmer aus Wirtschaft,Politik,Architektur und Stadtplanung waren bei der Konferenz vor Ort.

Dringlichkeit des Wohnungsbaus betont

BWIHK-Präsident Dr. Jan-Stefan Roell machte deutlich,dass Deutschland seine Wohnungsbauziele seit Jahren verfehle. Ohne bezahlbaren Wohnraum sei es unmöglich,dringend benötigte Fachkräfte anzusiedeln. Es gehe darum,Wohnraum „vernünftig und sicher“ zu schaffen,ohne ihn unnötig zu verteuern. Ebenso problematisch sei die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen für wachsende Unternehmen,die andernfalls alternative Standorte im Ausland in Betracht zögen.

Ministerin Razavi: „Bauen muss wieder wirtschaftlich werden“

Baden-Württembergs Ministerin für Landesentwicklung und Bauen,Nicole Razavi (CDU),skizzierte die aktuelle Lage: Trotz hoher Wohnungsnachfrage sei der Wohnungsbau für viele Investoren unattraktiv geworden. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der Baugenehmigungen im Land um weitere 24 Prozent gesunken. Um gegenzusteuern,forderte sie einen „Eigenheim-Booster“ zur Förderung des Wohneigentums. Zudem solle die neue Landesbauordnung – am gestrigen Donnerstag im Landtag BWs beschlossen – Bauvorhaben erleichtern und beschleunigen. Dem dient auch das Landesplanungsgesetz,das ebenfalls diese Woche Mittwoch,also nur einen Tag zuvor,im Landtag verabschiedet worden ist.

Landesentwicklungsplan als Ermöglichungsinstrument

Die Ministerin betonte,dass der in Arbeit befindliche Landesentwicklungsplan (LEP) keine Verhinderungspolitik betreiben wolle. Vielmehr solle er neue Flächen für Wohnen und Wirtschaft bereitstellen und das Land damit zukunftssicher machen.

Steffen Jäger,Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg,hob hervor,dass eine zukunftsorientierte Flächenpolitik notwendig sei. Ein übermäßiger „Regulierungswahn“ müsse überprüft werden. Neben der Nachverdichtung in Ortskernen sei auch die Erschließung neuer Flächen am Stadtrand unvermeidbar.

Themenrunden liefern praxisnahe Lösungen

In acht Themenrunden diskutierten Experten unter anderem über Wohnraum für Fachkräfte,genossenschaftliche Modelle in der Quartiersentwicklung und die Umwandlung von Gewerbegebieten in zukunftsfähige Wohnquartiere. Die IHKs des Landes und die DIHK Berlin präsentierten zudem Strategien für Mitarbeiterwohnungen,die Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte unterstützen.

Nachhaltige Baupolitik als Zukunftsmodell

Andreas Hofer,Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung IBA 2027 Stuttgart,dass die Zukunft in der Mischung von Arbeiten und Wohnen liege. Er forderte eine Senkung der Baukosten,die in Stuttgart bei 5.000 Euro pro Quadratmeter liegen,auf das realistischere Niveau von 3.000 Euro.

Bundesregierung sieht Unternehmen in der Pflicht

Dr. Rolf Bösinger,Staatssekretär im Bundesministerium für Wohnen,Stadtentwicklung und Bauwesen,betonte die Wechselwirkung zwischen Wohnungsmarkt und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit. Die Rückabwicklung von Werkswohnungen sei ein Fehler gewesen,den es zu korrigieren gelte. Hierbei könnten die Industrie- und Handelskammern eine entscheidende Vermittlerrolle spielen.

Prof. Dr. Werner Sobek: „Bauen neu denken“

Den Abschluss der Konferenz bildete ein Vortrag des renommierten Architekten Prof. Dr. Werner Sobek. Seine Kernbotschaft: „Das Wohnen von morgen ist kein bautechnisches Problem,sondern eine Frage der Zielvorgaben.“ Effizientes,ressourcenschonendes Bauen sei längst möglich,es fehle jedoch an klaren politischen Rahmenbedingungen.

Die Fachkonferenz verdeutlichte,dass wirtschaftlicher Wohnungsbau gelingen muss,um den Standort Baden-Württemberg langfristig wettbewerbsfähig zu halten. Ein einfacherer und wirtschaftlicherer Bauprozess,die Bereitstellung von Flächen und innovative Wohnmodelle sind dabei Schlüsselfaktoren. „Die Industrie- und Handelskammern nehmen hierbei eine wichtige Rolle ein und werden ihre Bemühungen weiter intensivieren“,betont Thilo Rentschler,Hauptgeschäftsführer der federführenden IHK Ostwürttemberg.

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es,in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-,Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

Das Grundsatzpapier des BWIHK zur Schaffung von Wohnraum durch Mitarbeiterwohnungen finden Sie – genau wie diese und weitere Presseinformationen – auf der BWIHK-Homepage (www.bw.ihk.de). Sie möchten keine Meldungen mehr von uns bekommen? Kein Problem – antworten Sie einfach auf diese Mail und wir nehmen Sie aus unseren Verteilern.

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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