Baden-Württembergische Betriebe wappnen sich für Trump-Ära: Industrieunternehmen verlagern zunehmend Investitionen in die USA

2025-02-28    HaiPress

Jedes zweite Industrieunternehmen in Baden-Württemberg,das bereits in den USA wirtschaftlich aktiv ist,will seine Investitionsausgaben 2025 erhöhen. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. „Seit Beginn der zweiten Amtszeit von Donald Trump sind Zölle wieder auf die Tagesordnung zurückgekehrt. Die Politik des neuen US-Präsidenten hat bereits erste Auswirkungen auf unsere Betriebe. Die Unternehmen sind verunsichert und versuchen sich so gut wie möglich gegen Trumps Ankündigungen und Pläne abzusichern“,sagt Claus Paal,Vizepräsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK) und Präsident der IHK Region Stuttgart.

Die Zahlen stammen aus der aktuellen Konjunkturumfrage für Baden-Württemberg,an der zu Jahresbeginn 3.679 Unternehmen aller Größen und Branchen teilgenommen haben – davon waren 1.336 aus der Industrie. Neben den Exporterwartungen wurden die Betriebe auch zu ihren geplanten Auslandsinvestitionen gefragt. Demnach wollen – neben den 50 Prozent,die eine Erhöhung planen – 40 Prozent der Befragten im laufenden Jahr ihre USA-Investitionen etwa auf gleicher Höhe belassen. Nur Zehn Prozent planen Kürzungen. Knapp 17 Prozent der Befragten geben als Grund an,dass sie als Reaktion auf befürchtete Handelshemmnisse mehr vor Ort investieren wollen. 38 Prozent sagen,dass sie zur Stärkung des Vertriebs- und des Kundenservices mehr vor Ort investieren möchten,knapp 36 Prozent haben damit die Erschließung neuer Märkte im Blick. Für knapp zehn Prozent geht es um Kosteneinsparung.

„EU muss eigenen Schwerpunkt setzen“

Die Vereinigten Staaten sind für Baden-Württemberg die wichtigste Exportregion. „Wir beobachten die Entwicklungen in den USA daher mit großer Sorge. Denn jede weitere geopolitische Unsicherheit ist Gift für unsere ohnehin schwächelnde Konjunktur“,so BWIHK-Vize Paal. „Mit einem Handelskonflikt um Zollanhebungen gegen Deutschland und die EU ist keinem gedient. Europa muss verstärkt das Gespräch mit den USA suchen. Vor allem muss die EU aber einen Schwerpunkt auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit setzen. Der neue wirtschaftspolitische Kurs der EU-Kommission ist ein Hoffnungsschimmer – wir dürfen nicht lockerlassen,dass er auch schnell und umfassend umgesetzt wird.“

Exporterwartungen bleiben positiv

In den kommenden zwölf Monaten erwarten laut Konjunkturumfrage 34 Prozent der Unternehmen steigende Ausfuhren nach Nordamerika. 48 Prozent gehen von gleichbleibenden und 19 Prozent von sinkenden Exporten aus. Auch das im Dezember abgeschlossene Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Ländern eröffnet für die Betriebe neue Märkte und damit Exportchancen. Die Exporterwartungen in die EU und die Euro-Zone bleiben aufgrund der schlechten Konjunktur jedoch weiterhin trüb.

Zahlen und Fakten zum Hintergrund:

Welche Strafzölle sind geplant?

Gegen die meisten Länder,mit denen die USA ein Handelsdefizit haben,wurden und werden unterschiedliche Ideen zu Zusatzzöllen verkündet. Das meist im Gegenzug ein Überschuss der USA bei Dienstleistungen besteht,wird dabei unterschlagen.

An konkretesten sind bislang die für den 12. März 2025 angekündigten Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Importe von Waren aus Eisen,Stahl und Aluminium. Weiterhin prüft die US-Administration,in welchen Fällen US-Exporte bei der Einfuhr in anderen Ländern höheren Zöllen unterliegen als dieselben Waren beim Import in die USA. Die Differenz soll dann als möglicherweise als Zuschlag erhoben werden. Auf jede Maßnahme der US-Administration,insbesondere solche,die schwerlich mit den Regeln der WTO in Einklang zu bringen sind,muss mit Reaktionen der jeweils betroffenen Handelspartner gerechnet werden.

Zahlen zum Export und Import:

Baden-Württembergische Unternehmen haben laut statistischem Bundesamt 2024 Waren im Wert von 34,81 Mrd. Euro in die USA exportiert. Das sind rund 22 Prozent aller deutschen Ausfuhren in die USA.

Die Importe aus den USA nach Baden-Württemberg lagen 2024 bei 18,34 Mrd. Euro.

Die wichtigsten Exportgüter aus Baden-Württemberg: Kraftwagen und Kraftwagenteile; Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse,Maschinen; DV-Geräte,elektronische und optische Erzeugnisse; Elektrische Ausrüstungen.

Die wichtigsten Importgüter aus den USA,die nach Baden-Württemberg kommen: Pharmazeutische und ähnliche Erzeugnisse,Kraftwagen und -teile; Erdöl und Erdgas,Maschinen; Chemische Erzeugnisse,Datenverarbeitungsgeräte.

Hintergrund zur IHK-Konjunkturumfrage für Baden-Württemberg: Die Unternehmen wurden für die Analyse zwischen dem 2. und 21. Januar 2025 befragt.

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) ist eine Vereinigung der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern (IHKs). In Baden-Württemberg vertreten die zwölf IHKs die Interessen von weit mehr als 650.000 Mitgliedsunternehmen. Zweck des BWIHK ist es,in allen die baden-württembergische Wirtschaft und die Mitgliedskammern insgesamt betreffenden Belangen gemeinsame Auffassungen zu erzielen und diese gegenüber der Landes-,Bundes- und Europapolitik sowie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und anderen Institutionen zu vertreten.

PM Baden-Württembergischer Industrie- und Handelskammertag

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