Wirtschaftsjunioren Göppingen: Erfolgreiche Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl 2025

2025-02-24    HaiPress

Am 5. Februar 2025 veranstalteten die Wirtschaftsjunioren Göppingen eine mit Wahlkreiskandidaten besetzte Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl in der Carl Stahl Akademie in Süßen. Unter der Moderation von Janina Treis und dem Kreisvorsitzenden Peter Strohm diskutierten die Bundestagskandidaten Rainer Staib (CDU),Moritz Franz-Gerstein (Bündnis 90/Die Grünen),Anna Ortwein (FDP),Franziska Blessing (SPD) und Hans-Jürgen Goßner (AfD) zu zentralen politischen Themen. Vor rund 60 Gästen wurde ein breites Spektrum an Positionen zu Wirtschaft,Digitalisierung,Bildung und innerer Sicherheit debattiert. Die Diskussion bot dabei nicht nur die Gelegenheit,die Programme der Parteien kennenzulernen,sondern auch,unterschiedliche Lösungsansätze kritisch zu hinterfragen.

Schuldenbremse und Investitionen

Ein zentrales Thema der Diskussion war die Schuldenbremse. Während CDU und FDP an ihr festhalten wollen und argumentierten,dass Deutschland kein Einnahmeproblem,sondern ein Ausgabenproblem habe,setzten sich SPD und Grüne für eine Reform ein,um dringend notwendige Investitionen zu ermöglichen. Die SPD betonte,dass langfristige Infrastrukturinvestitionen notwendig seien,um den wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern. Die Grünen hoben hervor,dass eine zu strikte Schuldenbremse notwendige Maßnahmen im Klimaschutz und bei der Modernisierung der Infrastruktur verhindere. Die AfD sprach sich klar gegen eine Lockerung aus und forderte eine effektivere Nutzung der Steuereinnahmen anstelle neuer Schulden.

Rentenpolitik und Generationengerechtigkeit

Die Frage nach einer nachhaltigen Rentenreform wurde intensiv diskutiert,wobei Einigkeit über den Reformbedarf herrschte,jedoch unterschiedliche Wege vorgeschlagen wurden. Die SPD plädierte für eine Einbeziehung aller Berufsgruppen in das Rentensystem,um eine breitere Finanzierungsbasis zu schaffen. Die FDP forderte eine Aktienrente nach norwegischem Vorbild als Ergänzung zur gesetzlichen Rente und betonte,dass neue Modelle für eine generationengerechte Altersvorsorge notwendig seien. CDU und Grüne setzen auf eine Stärkung des bestehenden Drei-Säulen-Modells aus gesetzlicher,betrieblicher und privater Vorsorge,während die AfD eine Stabilisierung des Systems unter Wahrung der Solidargemeinschaft anstrebte. Besonders hervorgehoben wurden die Herausforderungen des demografischen Wandels,der Fachkräftemangel und die Frage,wie langfristige finanzielle Nachhaltigkeit gewährleistet werden kann.

Steuerpolitik und Wirtschaftsförderung

Beim Thema Unternehmenssteuern herrschte Uneinigkeit. CDU und FDP forderten eine Senkung der Körperschaftssteuer auf 25 %,um den Wirtschaftsstandort Deutschland wettbewerbsfähig zu halten. Sie argumentierten,dass Unternehmen entlastet werden müssen,um Arbeitsplätze zu sichern und Investitionen anzukurbeln. Die Grünen sahen darin angesichts des aktuellen Haushalts keine Möglichkeiten,plädierten jedoch für gezielte Fördermaßnahmen in klimafreundliche Technologien. Die SPD sprach sich für eine gezielte Investitionsförderung durch steuerliche Abschreibungen aus und betonte,dass eine pauschale Steuersenkung nicht zielführend sei. Auch die AfD machte sich für die Senkung der Körperschaftssteuer stark und argumentierte,dass niedrigere Steuern langfristig zu höheren Einnahmen führen würden,da sich dadurch das Wachstumspotenzial der Wirtschaft erhöhe.

Bildung und Digitalisierung

Zur Verbesserung des Bildungswesens forderte die FDP eine bessere Lehrerfortbildung und eine Digitalisierungsoffensive,während die CDU einheitliche Bildungsstandards betonte. Die SPD hob praxisnahe „Lebensfächer“ hervor,die Alltagswissen vermitteln,darunter Themen wie Finanzwissen,Gesundheitsvorsorge und Steuererklärung. Die Grünen plädierten für eine stärkere Innovationsorientierung im Unterricht und betonten,dass Kinder früh an digitale Kompetenzen herangeführt werden müssten. Die AfD kritisierte das bestehende Bildungssystem und sprach sich für eine Rückkehr zu traditionellen Schulsystemen aus,bei denen individuelle Stärken und Schwächen stärker berücksichtigt würden. Auch die Frage der Inklusion im Schulsystem wurde kontrovers diskutiert. Während die Grünen eine stärkere Förderung von Inklusion forderten,stellte die AfD deren Sinnhaftigkeit grundsätzlich infrage.

Positiver Einfluss der Veranstaltung auf die Meinungsbildung der Teilnehmenden

Die Veranstaltung zeigte klare Auswirkungen auf die Meinungsbildung der Besucher. Vor der Diskussion wussten 45 % der Gäste,wen sie wählen werden,48 % waren unsicher. Nach der Debatte hatten 66 % eine Entscheidung getroffen,während nur noch 26 % unentschlossen waren. 36 % gaben an,dass die Veranstaltung ihre Wahlentscheidung beeinflusst hat.

Ein zentraler Erfolg der Veranstaltung war die Möglichkeit für die Besucher,direkte Fragen an die Kandidaten zu stellen und somit ein tieferes Verständnis für deren Positionen zu gewinnen. Besonders die Themen Wirtschaft,Sozialpolitik und Digitalisierung lösten engagierte Debatten aus. Peter Strohm lobte zudem die gute parteiübergreifende Diskussionskultur,die nicht zu Lasten emotionaler Statements ging.

Die Wirtschaftsjunioren Göppingen danken allen Teilnehmenden und Gästen für die konstruktive Debatte und den offenen Austausch. Der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft bleibt essenziell für die Zukunft unseres Landes. Auch in Zukunft werden die Wirtschaftsjunioren solche Veranstaltungen organisieren,um den politischen Diskurs in der Region zu fördern und zur Meinungsbildung beizutragen.

PM Wirtschaftsjunioren Göppingen

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