Peter Hofelich zu Klinik-Debatte: „Zukunftsfähigkeit unserer Gesundheitsversorgung hat Vorrang !“

2025-02-13    HaiPress

„Wir müssen strategisch und langfristig denken. Deshalb brauchen wir in unserem Landkreis ein funktionsgerechtes und erweiterungsfähiges Gesundheitszentrum ‚Eichert‘. Wir sollten uns dafür entscheiden,nicht schwer durchschaubaren privaten Investoren- Interessen nachzugeben,sondern dem öffentlichen Bedarf für gute,wirtschaftliche und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung  Vorrang zu verschaffen !“ So kommentierte Kreisrat Peter Hofelich bei einem kreispolitischen Informationsabend seine und die seiner SPD-Kreistagsfraktion  Haltung zur Abriss-Debatte. „Wir konzentrieren uns damit auf die Argumente des ‚Pro‘ und des ‚Gelingens‘ des mehrfach beschlossenen Konzepts!“

Im Nebenzimmer des Krummwäldener ‚Bürgerstüble‘ war  kein Platz mehr frei,als die SPD-Ortsvereine  Eislingen und Salach am Mittwoch vergangener Woche  zur Versammlung eingeladen hatten. Die SPD im Kreistagswahlkreis 7 wird dies,sagte Eislingens Ortsvereinsvorsitzender Uli Weidmann bei der Begrüßung,angesichts des Zuspruchs der 20 Besucher künftig öfter machen. „Angesichts der Leserbriefe ‚Abriss ja oder nein‘ stellen ich mich auch der Debatte,informiere und begründe,und das hier bei den Leuten wo wir gewählt sind“ stellte Hofelich seinen Ausführungen voran.

In einer halben Stunde dann ein knapper Gang durch die jüngere Geschichte des Krankenhauswesens im Landkreis,eine Vorstellung des Klinik-Neubaus,sowie eine Position zu kritischen Punkten.

„Die alte Klinik wurde zwar 1979 eröffnet,ist aber planerisch ein Kind der frühen 70er. Eine Klinik ist immer auch ein technisches Bauwerk,für das nunmehr 55 Jahre eine lange Zeit sind“. Es sei deshalb 2012 richtig gewesen,daß der Kreistag sich entgegen der ursprünglich vorgesehenen Hochhaus-Erneuerung einstimmig für einen Neubau entschieden habe. Die baulich genehmigende Stadt Göppingen habe daraufhin ein städtebauliches Konzept und einen Abriss des Altbestandes zur Bedingung gemacht. „Dieses Konzept ist mit der Klinik als Herzstück,sowie Kindergarten,Beschäftigtenwohnen,Bildungszentrum,Ärztehaus,Parkhaus und Patientenpark samt der nahen DRK-Wache als Ensemble gelungen. Es bildet einen ‚Gesundheits-Campus‘ der zwischen Ulm und Stuttgart eine Alleinstellung haben wird und über die Landkreisgrenzen Strahlkraft entwickeln wird!“

Der st.v. Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und frühere MdL ging dann mit den Zuhörern durch das Neubauprojekt mit 7 Vollgeschossen und zwei UG’s. Er erwähnte die passende Lage der zwölf OP-Säle,wie die neu gestaltete Notaufnahme und die 42 Intensivbetten,vergaß aber auch nicht die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten. „Natürlich versprechen wir uns auch mehr Wirtschaftlichkeit durch verbesserte Effizienz. Denn das den Kreis-Haushalt belastende Defizit um die 20 Mio soll uns in der neuen Klinik nicht mehr lange begleiten,auch wenn ein kommunales Krankenhaus keinen Profit zu machen braucht und der Bund mehr mithelfen muss“ entgegnete er an dieser Stelle auf eine Nachfrage.

Dann die Abrissfrage: Erst einmal würde jede Veränderung zum genehmigten Plan korrekt abgearbeitet werden müssen. Das ziehe Aufwand und Zeit nach sich,von  Komplizierungen bei Verkehr,Sicherheit und Umwelt bis zu wettbewerblichen Vergabeverfahren. „Und das alles bei aktuell geschätzten Kosten von 23,1 Mio für einen Abriss und 15,1 Mio geschätzten Ebenso-Kosten bei Nicht-Abbruch?“,fragte Hofelich in die Runde. Da kurz zuvor sich die artenschutzrechtlichen Auflagen weiter verschärft hatten,konnte er darauf eingehen: „Das Ganze ist sehr ärgerlich,wird die Abbruch-Zeit nach hinten schieben,aber für beide Varianten Kostensteigerungen bringen“. Die Frage sei aber eine ganz andere und die habe deutlich mehr Relevanz: „Ist der im Verhältnis zu 500 Mio Gesamtbausumme eher kleine mögliche Einmal-Kosten-Vorteil eines Nicht-Abbruchs es wert,eine dauerhaft eingeschränkte Wettbewerbsfähigkeit des Klinikums mit dann ganz anderen Dimensionen in der Zukunft in Kauf zu nehmen?!“. Die Antwort sei klar: um des Standorts Göppingen willen auf Zukunftsfähigkeit setzen.

Bei der folgenden von der Salacher Vorsitzenden Ingrid Katz-Hofelich geleiteten Diskussion ergaben sich weitere Informationen und Diskussionsbeiträge. Offen sprach er auf eine kritische Nachfrage hin an,dass für das Verfüllen der Fundamente des Altbaus mit Schiefer-Aushub natürlich eine Hypothek für die Nachwelt bestehe.“ Aber erstens müssen Erweiterungsbauten nicht genau dort entstehen und zweitens entkräftet das die vielen Pro-Argumente nicht!“ Am Ende viel Lob für eine sachliche und informative Darstellung eines komplexen Themas durch den einheimischen Kreisrat.

PM SPD Salach

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