FDP-Kreistagsfraktion – Antrag: Sozial- und Verwaltungszentrum

2025-02-06    IDOPRESS

Im Folgenden finden Sie einen Antrag der FDP-Kreistagsfraktion zum Thema „Klinikabriss“,mit dem die Prüfung einer Nachnutzung des Klinikaltbaus als Sozial- und Verwaltungszentrum beantragt wird.

Göppingen,den 5. Februar 2025


„Nur Mut – Alles lässt sich ändern!“

Sehr geehrter Herr Landrat,

die FDP-Kreistagsfraktion stellt hinsichtlich des Klinikaltbaus am Eichert folgende Anträge:

1. Die Landkreisverwaltung prüft die Möglichkeit einer Nachnutzung des Klinikaltbaus am Eichert als „Sozial- und Verwaltungszentrum“ in mehrheitlicher Trägerschaft des Landkreises.


2. Die Landkreisverwaltung prüft zudem eine gesellschaftsrechtliche Beteiligung der Kreisbaugesellschaft mbH Filstal,der Wohnbau GmbH Göppingen,der Kreissparkasse Göppingen und der Stadt Göppingen


an einem solchen „Sozial- und Verwaltungszentrum“.


3. Des Weiteren erstellt die Landkreisverwaltung eine subsumierte Gesamtkostenschätzung für den Umbau und die Unterhaltung eines solchen „Sozial- und Verwaltungszentrums“. Desgleichen erstellt sie


eine Gesamtkostenschätzung für alle landkreiseigenen sowie alle vom Landkreis gemieteten oder gepachteten Sozial-,Bildungs- und Verwaltungsimmobilien mit einer entsprechenden Auflistung. Beide


Kostenschätzungen haben sich auf die nächsten 30 Jahre zu beziehen.


Die finale Kostenprognose für den Abbruch des Klinikaltbaus wird zudem ermittelt,um insgesamt eine vergleichende Kostendarstellung zu erhalten.

Erläuterung und Begründung:

Mittlerweile ist bekannt geworden,dass die Firma Arcadis eine aktualisierte Kostenprognose für den Abriss des Klinikaltbaus am Eichert aufgrund artenschutzrechtlicher Vorgaben frühestens in sechs Monaten vorlegen können wird,nachdem festgestellt wurde,dass sich in den Fassaden des Klinikaltbaus Fledermäuse


niedergelassen haben. Neben weiteren erheblichen Kostensteigerungen durch die Einholung notwendiger artenschutzrechtlicher Konzepte und ökologischer Gutachten,wird auch der Abriss aufgrund des erforderlichen Artenschutzes zu einem erhöhten finanziellen Aufwand für den Landkreis führen.


Vor diesem Hintergrund gebietet es bereits der Grundsatz einer ordnungsgemäßen Verwaltung,aber auch der Respekt vor den Steuerzahlenden,dass auch anderweitige Möglichkeiten wie die Nachnutzung des Klinikaltbaus geprüft werden,soweit hierdurch die Interessen des Landkreises sowie insbesondere die Belange des neuen Alb Fils Klinikums nicht gefährdet werden. Zudem sollte die Zeit bis zum Vorliegen einer


abschließenden Kostenprognose durch die Firma Arcadis sinnvoll genutzt werden.


Ein Verkauf des Klinikaltbaus am Eichert an einen privaten Investor kommt für die FDP-Kreistagsfraktion insbesondere aufgrund der damit verbundenen Risiken für den Betrieb des neuen Alb Fils Klinikums nicht in Betracht!


In schwierigen Zeiten braucht es dennoch Mut für Veränderungen,soweit und solange diese dem Wohl des Landkreises dienen. Genauso wie sich Sachlagen plötzlich und unerwartet ändern,können sich auch die politischen Einschätzungen hierzu entsprechend ändern – Alles lässt sich ändern!


Zudem wird darauf hingewiesen,dass die FDP-Kreistagsgruppe bereits in ihrer Haushaltsrede am 8. November 2024 deutlich gemacht hat,dass ein Erhalt sowie eine Nachnutzung des Klinikaltbaus nur dann in Frage kommt,wenn eine Gefährdung des neuen Alb Fils Klinikums ausgeschlossen werden kann. In diesem Zusammenhang wurde u.a. die Nachnutzung des Klinikaltbaus in Form eines kommunalen „Sozial- und


Verwaltungszentrums“ vorgeschlagen,wie es diesem Antrag zugrunde liegt.


In einem „Sozial- und Verwaltungszentrum“,das sich ideal in den Gesundheitscampus auf dem Eichertgelände einfügen würde,könnten eine Vielzahl an Einrichtungen,Behörden und Dienstleistungen untergebracht werden:


– Sämtliche Außenstellen der Landkreisverwaltung,wie etwa das Gesundheitsamt,das Landwirtschaftsamt,das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz oder auch das Forstamt sowie die Beratungsstellen des


Landkreises; ggf. auch Teile des Landratsamtes selbst sowie Ämter und Einrichtungen der Stadt Göppingen.


Dies würde zu erheblichen Einsparungen und Erträgen führen. Miet- und Pachtkosten entfielen bzw. Gebäude,die im Eigentum des Landkreises stehen,könnten vermietet bzw. verpachtet oder verkauft werden.


– Gesundheitsnahe Dienstleistungen wie Rehabilitationseinrichtungen oder Einrichtungen verschiedener Gesundheitsfachberufe,wie z.B. Physiotherapie-,Ergotherapie- oder Logopädiepraxen sowie auch Rettungsdienste.


– Sozial- und Pflegeeinrichtungen bzw. entsprechende Dienste,Familientreffs,Selbsthilfegruppen,Beratungsstellen sowie Kranken- und Pflegekassen.


– Kindertagesstätten,Krippen und Horte,insbesondere für die Mitarbeitenden des Alb Fils Klinikums,aber auch zur Entlastung der angespannten Betreuungssituation in der Stadt Göppingen.


– Wohnungen ausschließlich für Mitarbeitende des Alb Fils Klinikums,da die bestehenden Kapazitäten derzeit schon nicht mehr ausreichen,sowie Zimmer ausschließlich für Studierende am Hochschulstandort Göppingen.


– Die Bodelschwinghschule Göppingen,die am jetzigen Standort teuer saniert und erweitert werden müsste sowie sonstige geeignete Bildungseinrichtungen.


Neben der insbesondere langfristig erheblichen Kostenersparnis sowie möglicher Miet- bzw. Pachteinnahmen und Verkaufserlöse,die von der Landkreisverwaltung im Rahmen der Gesamtkostenschätzung zu berücksichtigen sind,trägt die Bündelung einer Vielzahl solcher Einrichtungen unter einem Dach auch wesentlich dem Klimaschutz bei.

Ein solches „Sozial- und Verwaltungszentrum“,das in der privatrechtlichen Rechtsform einer GmbH betrieben werden könnte,muss zumindest in mehrheitlicher Hand des Landkreises verbleiben. Gesellschaftsrechtliche Beteiligungen Dritter,die dem Sinn und Zweck eines solchen Zentrums nicht zuwiderlaufen dürfen,müssen jedoch mit Blick auf die notwendigen Investitionskosten geprüft werden.


Abhängig von den baurechtlichen Anforderungen an die Umsetzbarkeit eines solchen „Sozial- und Verwaltungszetrums“,bestünde auch die Möglichkeit eines teilweisen Rückbaus des Klinikaltbaus um wenige Geschosse. Auch ein Teilabbruch muss daher als mögliche Alternative im Rahmen der beantragten Prüfung für ein solches Zentrum in Betracht gezogen werden. In beiden Alternativen könnte jedenfalls relativ einfach gewährleistet werden,dass die Räumlickeiten eines solchen „Sozial- und Verwaltungszetrums“ für eine zukünftig gegebenenfalls notwendig werdende Erweiterung des Alb Fils Klinikums zur Verfügung gestellt werden.

Besten Dank und viele Grüße

Oliver Strommer


Vorsitzender FDP-Kreistagsfraktion Göppingen

PM FDP-Kreistagsfraktion Göppingen

Haftungsausschluss: Dieser Artikel wurde aus anderen Medien reproduziert. Der Zweck des Nachdrucks besteht darin, mehr Informationen zu vermitteln. Dies bedeutet nicht, dass diese Website ihren Ansichten zustimmt und für ihre Authentizität verantwortlich ist und keine rechtliche Verantwortung trägt. Alle Ressourcen auf dieser Website werden im Internet gesammelt. Der Zweck des Teilens dient nur dem Lernen und Nachschlagen aller. Wenn eine Verletzung des Urheberrechts oder des geistigen Eigentums vorliegt, hinterlassen Sie uns bitte eine Nachricht.

Neueste

  • Neueintritte nach der Bundestagswahl

    Die FDP Göppingen freut sich über mehrere Neueintritte nach der Bundestagswahl, insbesondere von Jüngeren, die sich richtigerweise nicht damit abfinden wollen, dass es im Bundestag keine Partei mehr gibt, die sich für einen umfassenden Liberalismus, sowohl wirtschaftspolitisch als auch gesellschaftspolitisch sowie mit Blick auf die Bürgerrechte einsetzt. Zudem steht im Frühjahr 2026 die wichtige Landtagswahl ...
  • Aktuelle Abfallchecks: Für mehr und besseres Recycling im Landkreis Göppingen

    In den letzten Monaten erreicht die im Landkreis Göppingen in Gelben Säcken gesammelte Abfallmenge ein Rekordhoch. Ursache dafür könnten sogenannte Fehlwürfe sein, also Abfälle, die dort falsch entsorgt werden. In dem Gelben Sack werden ausschließlich gebrauchte Verpackungen gesammelt. Falsch eingeworfener Abfall erschwert das Recycling der Verpackungen oder macht es sogar unmöglich. Das Duale System Zentek, ...
  • Streuobstblütenfest mit Markt auf dem Waldeckhof

    Die Staufen- Arbeits- und Beschäftigungsförderung gGmbH (SAB) lädt am Samstag, den 5. April 2025 von 11 bis 18 Uhr zum Streuobstblütenfest auf den Waldeckhof in Göppingen-Jebenhausen ein. Ein buntes Familienprogramm rund um das Thema Streuobstwiesen und Insektenschutz erwartet die Besucher auch in diesem Jahr. An Marktständen bieten regionale Händler Honig, Kräuterelixiere, Obstprodukte und Kunsthandwerk an. ...
  • A8-Sperrung Ulm-West – Mühlhausen 21. – 24.03.25 für Erhaltungsmaßnahmen am Albabstieg

    Die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest führt auf der A8 zwischen den Anschlussstellen Ulm-West und Mühlhausen umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen an Straße und Brücken durch. Diese können im Rahmen einer Wochenendsperrung der A8 in Fahrtrichtung Stuttgart/ Karls­ruhe umgesetzt werden. Die A8 in Fahrtrichtung München ist nicht betroffen. Aufgrund von Arbeiten im Forstbereich muss die K1447 im Bereich Drackensteiner ...
  • Schließung der Saunawelt und Wellnessoase in den Barbarossa-Thermen aufgrund des Warnstreiks

    Aufgrund des heutigen Warnstreiks von ver.di bleibt die Saunawelt und Wellnessoase in den Barbarossa-Thermen am 11. März 2025 geschlossen. Die Stadtwerke Göppingen gehen davon aus, dass die Badearena wie gewohnt geöffnet bleibt. Bitte beachten Sie, dass es aufgrund des Warnstreiks kurzfristig zu weiteren Änderungen der Öffnungszeiten kommen kann – sowohl heute als auch am Mittwoch, ...
  • Kreis Göppingen rast mit 100 Sachen auf die graue Wohnungsnot zu: 2045 werden 13.400 Seniorenwohnungen gebraucht

    Der Kreis Göppingen kommt in die Jahre – und ist auf das Wohnen der älteren Menschen nicht vorbereitet: Die Baby-Boomer gehen bis 2035 komplett in Rente. Dann werden im Landkreis Göppingen rund 10.000 Menschen mehr im Ruhestand sein als heute – insgesamt nämlich rund 64.800. Das geht aus einer Regional-Untersuchung zum Senioren-Wohnen hervor, die das Pestel-Institut ...
  • Handwerk BW zur Zukunftsagenda der Landesregierung: „Selbstbewusste Vision ist richtig“

    Handwerk BW begrüßt die Vorstellung der Innovations- und Zukunftsagenda Baden-Württemberg, die mit einem Fokus auf Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, Greentech und Wasserstoff die Grundlage für eine Politik zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes liefern soll. Die Agenda bündelt zahlreiche Maßnahmen zur Förderung von Schlüsseltechnologien und setzt auf strategische Investitionen in Forschung, Wirtschaft und Infrastruktur. „Wir ...
  • BWIHK zur PM des STM BW zur Vorstellung der Innovations- und Zukunftsagenda Baden-Württemberg

    Dr. Jan Stefan Roell, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BWIHK), kommentiert die veröffentlichte Innovations- und Zukunftsagenda: „Baden-Württemberg ist das Land der Tüftler und Denker. Unser Standort zählt weltweit zur Spitze, was die Innovationskraft betrifft. Das belegt nicht zuletzt Platz drei im IW-Innovationsindex, nur hinter Kalifornien und Massachusetts. Es ist daher richtig, dass die Landesregierung ...
  • Smartlocker im HR-Bereich: Mehr als nur intelligente Schließfächer

    Wer denkt bei Schließfächern schon an Innovation? Doch in Zeiten hybrider Arbeitsmodelle und digitaler Transformation werden selbst scheinbar simple Infrastrukturen zu Treibern für Effizienz und Mitarbeiterzufriedenheit. Smartlocker – intelligente Aufbewahrungssysteme – sind hier keine Ausnahme. Sie verbinden physische Sicherheit mit digitaler Steuerung und entpuppen sich als unerwartete Verbündete in Personalabteilungen. Denn ihr Potenzial reicht weit ...
  • Kein Recht auf Mord: PETA zeigt drei der größten deutschen Schlachtbetriebe an

    „Es gibt keinen ‚vernünftigen Grund‘, für Fleisch zu töten“ – diese Botschaft hat PETA in der Nacht von Sonntag auf Montag auf die Fassade des Schlachtbetriebs der Premium Food Group (vormals Tönnies) in Rheda-Wiedenbrück projiziert. Es folgten Videoaufnahmen, die das Leid in einer deutschen Schweinezuchtanlage zeigen. Die Aktion ist Teil von PETAs aktueller Kampagne gegen ...

Link

Back to top
© Urheberrechte 2009-2020 Auto täglich      Kontaktieren Sie Uns   SiteMap