Asbest: Handwerk BW fordert Überarbeitung der neuen Gefahrstoffverordnung 

2024-09-24    HaiPress

Handwerk BW fordert einen Stopp der geplanten neuen Gefahrstoff-Verordnung,so wie sie die Bundesregierung vorschlägt. Der Dachverband des Handwerks appelliert dazu an die Landesregierung,sich im Bundesrat für eine Überarbeitung einzusetzen. Dabei geht es um die Frage,wer bei einer Gebäudesanierung für die Prüfung auf Gefahrstoffe wie Asbest verantwortlich ist. Der aktuelle Referentenentwurf nimmt den Gebäudeeigentümer aus der Pflicht – ein Risiko für den Arbeitsschutz.

Handwerk BW hat sich einem Schreiben an die federführende Umweltministerin Thekla Walker sowie die Ministerinnen Nicole Razavi für Bau und Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut für Wirtschaft und den Chef der Staatskanzlei Dr. Florian Stegmann gewandt und die Landesregierung gebeten,sich im Bundesrat für eine Anpassung der Gefahrenstoffverordnung einzusetzen. Denn im jüngsten Entwurf der Bundesregierung wurden Hauseigentümer von der Pflicht einer Gefahrstoffuntersuchung befreit,dafür aber das ausführende Handwerk verpflichtet.

„Die betroffenen Materialien im Gebäude müssen untersucht werden,bevor eine Sanierung durchgeführt wird. Und daher muss die Pflicht der Gefahrstoffuntersuchung sowohl beim Bauherrn als auch beim Handwerksbetrieb liegen“,so Handwerk BW-Hauptgeschäftsführer Peter Haas. Alles andere werde den erheblichen Gefahren von Asbest nicht gerecht. Die Verwendung von Asbest ist zwar seit 1993 verboten,doch viele der vorher errichteten Gebäude werden aktuell energetisch saniert und renoviert. Seit 2015 ist bekannt,dass Asbest nicht nur in Baumaterialien wie Dachplatten oder Fassadenverkleidungen,sondern auch in Baustoffen wie Putzen,Spachtelmassen,Fliesenklebern oder Fensterkitten vor. Das macht die Novelle der Verordnung notwendig.

Für Handwerks-,Bau-,Abbruch- und Entsorgungsunternehmen sind gesetzlich verankerte Erkundungspflichten unerlässlich. „Unsere Betriebe müssen über die vorhandenen Gefahrstoffe Bescheid wissen“,so Haas: „Dann können die Betriebe auch alle Vorkehrungen im Arbeitsschutz treffen,um die Gesundheit ihrer Beschäftigten zu schützen.“ Außerdem wüsste man dann,welche Baustoffe frei von Gefahrstoffen und damit fit fürs Recycling wären. Ohne diese Informationen könnten die Betriebe keine verlässlichen Angebote abgeben,was zu Verzögerungen bei Baumaßnahmen führen könne,aber auch zu Schäden an Menschen und Umwelt,hieß es von Handwerk BW. Die Verantwortung sei zu groß,als dass der Bauherr hier aus der gemeinsamen Pflicht zur Untersuchung entlassen werden könne.

Mit dem aktuellen Verordnungsentwurf würden die Erkenntnisse des nationalen Asbestdialogs,der über 10 Jahre andauerte und den Konsens aller beteiligten Akteure umfasst,völlig ignoriert. „Der Bundesrat hat die Chance,dies zu korrigieren. Bayern und eine Reihe anderer Bundesländer wollen das auch beantragen. Wir erwarten von der baden-württembergischen Landesregierung,dass sie in diesen Chor der Vernünftigen einstimmt“,so der Handwerk BW-Hauptgeschäftsführer.

PM Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Haftungsausschluss: Dieser Artikel wurde aus anderen Medien reproduziert. Der Zweck des Nachdrucks besteht darin, mehr Informationen zu vermitteln. Dies bedeutet nicht, dass diese Website ihren Ansichten zustimmt und für ihre Authentizität verantwortlich ist und keine rechtliche Verantwortung trägt. Alle Ressourcen auf dieser Website werden im Internet gesammelt. Der Zweck des Teilens dient nur dem Lernen und Nachschlagen aller. Wenn eine Verletzung des Urheberrechts oder des geistigen Eigentums vorliegt, hinterlassen Sie uns bitte eine Nachricht.

Neueste

  • Jörg-Olaf Schramm leitet den Bereich „Private Kunden“

    Der Verwaltungsrat der Kreissparkasse Göppingen hat in seiner Sitzung am 23. Juni 2025 Jörg-Olaf Schramm zum Leiter des Bereichs „Private Kunden“ berufen. Schramm kommt von der Kasseler Sparkasse und wechselt voraussichtlich zum Januar 2026 nach Göppingen. Er folgt damit auf den stellvertretenden Vorstand Stefan Boss, der zum 1. März 2026 in den Ruhestand wechseln wird. ...
  • Energiewende fürs Mehrparteienhaus – gemeinsam profitieren

    Photovoltaik, Wärmepumpe, E-Mobilität und neue Stromtarife – auch für Mehrparteienhäuser bieten sich heute vielfältige Möglichkeiten, aktiv an der Energiewende teilzuhaben. Welche technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Lösungen es gibt, zeigt der kostenfreie Online-Vortrag „Energiekonzepte für Mehrparteienhäuser“ am Donnerstag, 10. Juli 2025, ab 18:30 Uhr. Die Umstellung auf Wärmepumpen und der steigende Bedarf durch E-Autos führen zu ...
  • Kurs auf die Landtagswahl – Junge Liberale Nordwürttemberg haben einen neuen Bezirksvorstand gewählt

    Bei ihrer letzten Bezirksmitgliederversammlung am Samstag den 7. Juni 2025, haben die Jungen Liberalen Nordwürttemberg in Öhringen ihren Vorstand neu gewählt. Mit einem neu formierten Team steuert der Verband nun auf ein politisch wegweisendes Jahr zu – im Fokus steht der Landtagswahlkampf 2026. Pascal Teuke (Besigheim) (Foto) aus dem Kreisverband Ludwigsburg wurde dabei als Bezirksvorsitzender ...
  • Sanierungsmaßnahme in Göppingen: Erneuerung der Gas- und Wasserleitung in der Grabenstraße

    Die Energieversorgung Filstal (EVF) beginnt am Donnerstag, den 3. Juli 2025, mit umfangreichen Bauarbeiten in der Grabenstraße 42 in Göppingen. Im Rahmen der Maßnahme werden die Gas- und Wasserleitungen saniert, um die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten und die Infrastruktur an aktuelle Standards anzupassen. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Freitag, den 11. Juli 2025. Für die ...
  • Deutsche Glasfaser startet Hausbegehungen in Uhingen

    Die Terminabsprache mit allen Kundinnen und Kunden von Deutsche Glasfaser erfolgt in Uhingen seit einigen Tagen durch den Baupartner. „Darauf haben wir lange gewartet“, sagt Bürgermeister Matthias Wittlinger. Die Deutsche Glasfaser informiert am 10. Juli im Uditorium über den Ausbau. Der Glasfaserausbau in Uhingen geht in die nächste Runde: Der von Deutsche Glasfaser beauftragte Baupartner ...
  • Grüne fordern klare Zusagen zur Sanierung der Filstalbahn

    Die drohende Verschiebung der Generalsanierung der Filstalbahn sorgt im Landkreis Göppingen für große Verunsicherung. Statt wie geplant 2028/29 soll die Maßnahme nun womöglich deutlich später erfolgen – mit weitreichenden Folgen für die Region. „Verzögerungen bei den Korridorsanierungen sollten vermieden werden. Wo Sanierungsbedarf besteht, sollte nicht gezögert, sondern entschlossen gehandelt werden“, fordert der grüne Bundestagsabgeordnete Matthias ...
  • Integrationsbeauftragter geht in den Ruhestand – Die Stadtverwaltung verabschiedet Bernd Letzel nach 34 Dienstjahren

    Nach über 34-jähriger Tätigkeit wurde Bernd Letzel im Rahmen einer Feier im Sitzungssaal des Rathauses in den Ruhestand verabschiedet. Dass eine langjährige Treue zum Arbeitgeber natürlich auch für diesen spricht, stellte Oberbürgermeister Klaus Heininger in seiner Rede fest, bevor er die Qualitäten des scheidenden Mitarbeiters aufzählte. Bernd Letzel zeichne sich nicht nur durch Fleiß, Zuverlässigkeit ...
  • 17. Immobiliendialog Region Stuttgart: Veränderter Flächenbedarf und neue Investitionsfelder

    Beim zweitägigen Immobiliendialog diskutieren Vertreter*innen der Immobilienbranche u.a. über Gewerbeflächen, Rechenzentren und Batteriegroßspeicher Der 17. Immobiliendialog Region Stuttgart versammelt am 14. und 15. Juli rund 400 Expert*innen der Immobilienbranche in der Stuttgarter Liederhalle. Teilnehmer*innen gehen u.a. der Frage nach, was die Region Stuttgart jetzt braucht, um als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben. Dabei geht es zum ...
  • Mittelstand und Handwerk betroffen: Land streicht bei Digitalisierungsförderung

    Das Land Baden-Württemberg reformiert zum 1. Juli seine Digitalisierungs- und Innovationsförderung und streicht eines der meistgenutzten Förderinstrumente für kleinere und mittlere Unternehmen: die Zuschussvariante der „Digitalisierungsprämie Plus“. Nur vier Tage vor Auslauf kündigte die L-Bank dies an. Künftig soll die Förderung ausschließlich über Darlehen mit höheren Mindestbeträgen und mehr Bürokratie abgewickelt werden. Hierzu sagt HANDWERK ...
  • Drei Jahre Rücknahmepflicht für Elektroschrott in Supermärkten: Deutsche Umwelthilfe deckt Verstöße auf und geht rechtlich gegen Aldi, Edeka und Co. vor

    Testbesuche der DUH in 21 Supermärkten und Drogerien decken auf: In knapp der Hälfte der getesteten Filialen konnte kein Elektroschrott abgegeben werden DUH geht rechtlich gegen Aldi, Edeka, Netto und Co. wegen Verstößen gegen Rücknahmepflichten und erstmals auch Informationspflichten vor DUH fordert von Umweltminister Schneider Überarbeitung des Elektrogesetzes, Vollzugsbehörden müssen Rücknahmepflichten zudem wirksam kontrollieren   ...

Link

Back to top
© Urheberrechte 2009-2020 Auto täglich      Kontaktieren Sie Uns   SiteMap